Alle kommenden Termine an unserer Schule auf einen Blick
TERMINE | WALDORFSCHULE ECKERNFÖRDE
Weihnachtsspiele
PARADEIS- UND CHRISTGEBURT-SPIEL
Das Oberuferer Christgeburt-Spiel, aufgeführt durch Lehrer und Schüler der Oberstufe
Auch in diesem Jahr wird an unserer Schule wieder ein Weihnachtsspiel aufgeführt. Dafür haben sich Schüler, Lehrer und Ehemaligem zusammengefunden und proben nun seit einigen Wochen, um diese Aufführung zu ermöglichen. Bevor die fast dreijährige “Stolperphase” im Schulgeschehen begann, haben wir diese Spiele mehr oder weniger jedes Jahr gezeigt, meist in der Verbindung mit dem ebenfalls aus Oberufer stammenden Paradeis-Spiel und vor vielen, vielen Jahren zeigten wir sogar noch das sogenannte Dreikönig-Spiel.
Diese Spiele haben im Zusammenhang mit den Waldorfschulen eine lange Tradition, die auf eine Anregung von Rudolf Steiner zurückgeht. Er lernte sie durch seinen Freund und Lehrer Karl Julius Schröer kennen und erlebte in diesen alten und sehr ursprünglichen Bauernspielen aus dem Dorf Oberufer an der Donau bei Preßburg eine tiefe und unsentimentale Innerlichkeit, die unmittelbar zu Herzen ging.
Die Veranlassung, diese Spiele den Kindern an den Schulen zu zeigen, erschöpfte sich jedoch nicht nur dadurch, dass es zu Weihnachten ganz schön sei, auch ein entsprechendes Spiel, meist durch die Lehrer dargestellt, geschenkt zu bekommen; es gab auch noch andere Beweggründe, diese zu einem festen Bestandteil der Schulgemeinschaft werden zu lassen.
Es sind insbesondere die Urbilder und damit auch die Urfragen, die die Menschen bewegen oder bewegen sollten, die sich hier in einer schönen Reinheit und Klarheit offenbaren.
Wir freuen uns insbesondere, dass wir in diesem Jahr das Paradeis-Spiel nach langer Zeit wieder eimal zeigen können. Hier wird urbildlich die Menschwerdung, man kann auch sagen, der Beginn einer Ich-Werdung dargestellt in dem Spannungsfeld von, und dies ist nicht moralisch zu bewerten, Gut und Böse, Himmel und Erde, Gott und Teufel usw. . Der Mensch, der vom Paradies, vom Himmel auf die Erde, in die Arbeit gestoßen wird. Der Verlust des Göttlichen, so kann man es vielleicht auch nennen. Nun ist ja die Frage, wie findet man wieder einen Weg, einen Zugang zu den himmlischen, den göttlichen, den geistigen Kräften. Und da weist uns dann das Christgeburt-Spiel einen Weg, der in vielen verschiedenen Facetten erkennbar, erlebbar wird.
Diese Umkehr vom Himmel auf die Erde und wieder zu den himmlischen Kräften wird schon deutlich in der Umkehr des Namens “Eva” in der Ansprache des Engels Gabriel, wenn er Maria mit dem Gruß “Ave” begegnet. Aber mit der Christgeburt lernen wir auch Seelenfähigkeiten kennen, die uns die Möglichkeit eröffnen, den Weg zum Geiste zu finden und zu beschreiten. So z.B. kann uns Maria Vorbild sein für die Schicksalsempfänglichkeit und Schicksalssicherheit unserer Seele oder auch die Hingabefähigkeit, die Demut, die Empfänglichkeit für die Wunder dieser Welt bei den Hirten.
Mit all diesen im Christgeburt-Spiel erlebbaren Bildern haben wir auf eine sehr ursprüngliche Art die Möglichkeit, uns hinzuwenden zu den menschenbildenden und auch gemeinschaftbildenden Kräften, die gerade im Zusammenhang mit all den aktuellen Geschehnissen unserer heutigen Zeit eine echte Wohl-Tat sein können.
Die öffentliche Aufführung wird am Nittwoch, den 18. Dezember um 19 Uhr in dem Saal unserer Schule stattfinden, die Schüleraufführung am Morgen des gleichen Tages um 9:00 Uhr, am Ende des Hauptunterrichts. Anschließend, ca. um 11:30, beginnen dann die Ferien. Bei der öffentlichen Aufführung am Abend wird es zwischen den Spielen eine kleine Pause mit Imbiss im Foyer geben.
Mit weihnachtlichen Grüßen!
Andreas Voigt